Vermarktung in der Webvideobranche
Die Webvideobranche wächst in Deutschland in einem schnellen Tempo. Und auch die Vermarktung innerhalb der Branche wird stärker.
Vor wenigen Jahren war der Begriff MCN noch nicht weit verbreitet. Als erstes Netzwerk der Youtuber-Szene startete vor Jahren das MCN Mediakraft, welches zurzeit einer der größten Player im deutschen Webvideomarkt ist. Trotzdem hatte das Unternehmen eine Zeit lang sehr starke Imageprobleme.
Kapital für die Branche
Das liegt daran, da die Netzwerke in Deutschland die Professionalisierung der Webvideoszene eingeleitet haben. Vorher gab es keine Kapitalgeber, außer dem Youtube-Partnerprogramm, das die Produzenten unterstützt hat. Der erste Youtuber der deutschen Szene, der seinen Kanal selber vermarktet hat, war der Interviewkanal Clixoom, der mittlerweile zu einem Wissenschaftskanal umgewandelt worden ist.
Christoph Krachten, der den Kanal Clixoom moderiert und produziert, ist Gründungsmitglied von Mediakraft. Er hat Youtuber, wie Y-Titty oder Apecrime, unter seine Fittiche genommen, um sie für den großen Werbemarkt zu optimieren – sehr erfolgreich. Doch mittlerweile haben auch andere Netzwerke wie die Tube One Networks aus Hamburg auf dieser Schiene Erfolg.
Ob Simon Desue, Dagi Bee oder „DieAussenseiter“, Tube One hat viele Stars unter Vertrag, die crossmedial bekannt sind. So erreicht Simon Desue nicht nur mit seinem Youtube-Kanal die Massen, sondern auch mit seinem erfolgreichen Facebook-Profil. Dort erreicht Desue auch regelmäßig die Zuschauer, die nicht auf Youtube aktiv sind und keine Abonnentenliste pflegen.
Kritik von Böhmermann
Mittlerweile sieht man jedoch auch Youtuber, die es mit der Vermarktung übertreiben. So bekommt das Comedy-Duo zurzeit viel Kritik für ihre hohe Frequenz an Werbekampagne, an denen sie Teilnehmen. Dies hat selbst Jan Böhmermann, der in der TV-Szene aktiv ist, in der Radiosendung „Sanft und Sorgfältig“ kritisiert.
Noch ist die Webvideobranche kein großer Player in der Vermarktungsszene, doch durch das aktive und gute Marketing der Branche ist dies nur noch eine Frage der Zeit.
Beitragsbild: S. Kohlmann (Flickr)