Vegangsta

Attila Hildmann ist der Vegangsta

Er ist der erfolgreichste Vegankoch und Kochbuch-Autor Deutschlands. Jetzt stößt die neue YouTube-Show von Attila Hildmann auf einige Kritik.

Seit Ende Februar dieses Jahres gibt es den neuen YouTube-Kanal von Attila Hildmann VEGANGSTA XXX. Der Name ist Programm, denn im Gegensatz zu seinen bisher erschienenen Büchern oder seinem Auftreten in diversen Talkshows setzt Attila hier auf ein gänzlich anderes Konzept. Er mimt den harten Gangsta, der sich durch gesunde Ernährung auszeichnet. Die komplette Show ist dabei in Englisch gehalten und unterlegt mit Beats, die eher auf einen Driveby als auf die Zubereitung einer Pilzsoße für Spaghetti schließen lassen.

Im Interview mit Stern erzählt der Koch, dass er in der Show nur eine Rolle spiele und das gesamte Konzept dazu gedacht sei, ihn auch international zu etablieren und Aufmerksamkeit zu gewinnen. Den Auftritt von Hippie Smasher oder freizügig gekleideten Frauen, die provokativ an Eiskugeln lecken, sind dabei nur Mittel zum Zweck. Auch die auffällig häufige Benutzung der Wörter “Bitches” und “Fuck” sei lediglich ein Stilmittel, dessen sich Attila bediene.

Aufmerksamkeit um jeden Preis?

Es fällt schwer, den Zusammenhang herzustellen zwischen veganem Essen und dem offenbar adressierten amerikanischen Gangsterrap. Die ganze Show wirkt stark aufgesetzt und macht zunächst den Eindruck einer gut konzeptionierten Parodie. Der Imagewandel scheint nicht nachvollziehbar und der Auftritt von Muskelpaket Hippie Smasher wirkt wie der Versuch, etwas cool zu reden, das man bisher oftmals mit Dreadlocks und Jutebeuteln verband. Wüsste man es nicht besser, könnte man die Show als Gegenschlag zu Kollegahs „Von Salat schrumpft der Bizeps“ werten, bei dem es sich allerdings nur um einen Aprilscherz handelte.

Kennt man Attilas bisherige Werke, so blinzelt man bei dieser Show zunächst verwundert in den Monitor und versucht beide Bilder in Einklang zu bringen. Nach der ersten Überraschung kann man der Show einen gewissen Unterhaltungswert jedoch nicht absprechen. Da die üblichen im linearen Fernsehen laufenden Kochshows eher ältere Generationen adressieren, ist ein Format dieser Art vielleicht ein Weg in die richtige Richtung. Dass Kochvideos aber auch ohne aufgesetzte Gangsterattitüde längst jüngere Zielgruppen erreichen können, zeigen genug etablierte YouTube-Kanäle. Ob Attila Hildmann als Vegangsta mit der Show auch international erfolgreich sein und die vegane Küche voranbringen kann, wird sich zeigen. Momentan erreicht sein Kanal rund 760 Abonnenten.

Quelle: Stern
Beitragsbild von VEGANGSTA XXX




  1. Veguerilla

    Nicht nur die vegane Idee von all ihrer Ethik trennen, um Kohle zu machen (vegan als reiner fit-for-fun-Nachfolger statt auch für Tierrechte einzutreten), sondern nun auch noch mit KNALL-sexistischen Inhalten aufladen - wie geil ist das denn ?
    Da kommt einem bei soviel Opportunismus aber ganz schnell der Seitanburger wieder hoch.
    WÜRG.

  2. leckervegankochen

    Das ist echt peinlich! Ich bin ein großer Fan von Attilas Rezepten aber das macht ihn echt unsympathisch. Als hätte er sowas nötig. Hier stimmt mal wieder der Spruch, dass Geld Menschen verändert. Wer seine Attitude satt hat und sich neben vegan super gesund ernähren möchte, dem empfehle ich diesen Artikel mit der wohl süßesten Ernhrungsexpterin :) http://www.citynews-koeln.de/julie-morris-superfood-ernaehrung-acai-smoothie-_id12121.html P.S.: Wenn du das liest Attila, bitte besinne dich wieder auf die vegane Küche. Denn das ist das, was du wirklich kannst und deine Fans (ich auch) lieben dich dafür!


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