penandpaper

Rückblick: RocketBeansTV’s Pen and Paper

Am gestrigen Dienstag, dem 18.03.2014, wurde die Gamingsendung “Hard Reset” durch eine andere Produktion der Jungs von RocketBeansTV ersetzt. In der ersten Ausgabe des neuen Formats “Pen and Paper” schlugen sich die 4 Jungs und Moderator Hauke wacker. Unser Redakteur Nils hat sich die kompletten 4 Stunden angeguckt.

Neue Formate zu zeigen und mal was anderes auszuprobieren. Was im klassischen Fernsehen immer noch schwierig bis unmöglich ist, gehört im Internet schon zu den normalsten Dingen. Auch die Jungs von RocketBeansTV haben mal “etwas anderes” ausprobiert. Ganze vier Stunden Sendezeit verschlung die erste Ausgabe ihres Formats “Pen and Paper”.

Pen and Paper ist eine Art Rollenspiel mit einfachsten Mitteln. Die Mitwirkenden schlüpfen in verschiedene Rollen und erleben gemeinsam durch Erzählen ein Abenteuer. Die Rollen sind im Voraus durch Charakterbögen bestimmt, jeder hat bestimmte Eigenschaften, Stärken und Schwächen. Als Zufallselement dienen verschiedene Würfel. Den Überblick und die Kontrolle behält bei dem ganzen der Spielleiter.

Es gibt viele verschiedene Regelwerke, in der RocketBeansTV Version wird ein eigenes Regelwerk verwendet, welches den Namen “Tears” trägt und von Moderator Hauke entwickelt wurde.

Echte Wohlfühlatmosphäre

Direkt zu Beginn der Sendung fällt das wirklich nett eingerichtete Studio auf. Die Mitwirkenden sitzen um einen Tisch herum, welcher in der Mitte des Studios steht. Der gesamte Bereich wurde passend zur Sendung gestaltet. Die selbstgebauten Kulissen sorgen für eine einladende Wohlfühlatmosphäre, fast schon vergleichbar mit dem eigenen Spieleabend zu Hause. Auf dem Tisch stehen diverse Speisen und Getränke bereit, von denen reichlich Gebrauch gemacht wird. Im Fernsehen hätte das niemand gemacht. Hier fühlt man sich dadurch fast schon so, als wäre man nicht nur live sondern auch physisch dabei.

Zu Beginn erklärt Spielleiter Hauke den groben Ablauf des Spiels, zeigt die wesentlichen Dinge aber anhand der ersten Story-Etappen. Die Charaktere befinden sich in einer von Zombies besiedelten, post-apokalyptischen Welt und müssen sich nun in dieser zurechtfinden. Jeder Charakter hat verschiedene Talentgruppen, welche in verschiedenen Situationen von Vorteil sind. Einige Werte, wie zum Beispiel die geistige Gesundheit, können auch durch eigene Taten während der Geschichte beeinflusst werden. Der Spielleiter entscheidet über solche Vorgänge und behält den Überblick über die Gesamtsituation.

Humorvolles Chaos

Gerade in der Anfangszeit läuft das Spiel etwas chaotisch ab. Das tut dem Ganzen aber nichts weiter Schlimmes, denn alle vier Charaktere kommen durch ihre Interaktion super sympathisch und humorvoll rüber. Immer wieder entstehen kleinere Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Teilnehmern, welche aber durchaus Unterhaltungswert haben. Dadurch, dass die vier ganz und gar nicht perfekt spielen, kann der Zuschauer den Lernprozess begleiten. Selbst gröbere Fehler werden humorvoll überspielt, und was soll es auch zur Sache tun? Es ist schließlich ein Spiel und alle Teilnehmer nur Menschen. Und gerade diese Menschlichkeit scheint bei diesem Format im Mittelpunkt zu stehen. Man hat einfach das Gefühl, wirklich bei einem gemütlichen Spieleabend dabei zu sein, nicht aber bei einer Sendung, wo gerade mehrere Tausend Menschen zu gucken.

Interaktivität

Während der Werbepausen konnten die Zuschauer darüber abstimmen, welchen Verlauf die Story danach nehmen soll. Über ein einfaches Umfragetool konnten die Nutzer so interaktiv mitmachen. Entschieden wurde z.B. über Gegenstände, die gefunden werden. Dadurch bekam der Zuschauer schon fast das Gefühl selbst beim Spiel mitzumachen, schließlich entscheidet man ja mit über den weiteren Verlauf.

Auch außerhalb der Pausen ließ Hauke die Community immer wieder über Twitter Kommentare zum aktuellen Geschehen abgeben.

Fazit

Auch wenn die Sendung sicherlich nicht perfekt ablief, hat sie doch genau ihren Anspruch erfüllt: Sie war unterhaltend. Die Jungs haben Mut bewiesen, mal etwas Neues auszuprobieren und haben damit voll ins Schwarze getroffen. Trotz der enormen Länge von 4 Stunden wurde es nie langweilig. Immer passierte etwas in der Geschichte oder die Jungs haben mal wieder über irgendetwas gewitzelt. Pen and Paper zeigt eindrucksvoll, dass WebTV die Möglichkeit bietet, mal etwas anderes zu machen - Abseits von Quoten und Programmdirektor.

Die Sendung war chaotisch, aber unterhaltend - Und hat ihren Anspruch damit voll erfüllt.

Update 22.03.2014: Der erste Teil der Liveveranstaltung ist nun als VoD verfügbar, die nächsten Teile folgen im Tagesabstand:

Beitragsbild: RocketBeansTV
Pen and Paper: MyVideo.de