de_DE

Netflix hat Streit mit Verizon

Nachdem man Anfang des Jahres noch einen Vertrag abgeschlossen hatte, hat der US-Streamingdienst Netflix sich nun mit dem amerikanischen Internetanbieter Verizon angelegt.

Anfang des Jahres hat Netflix einen Vertrag mit einem der größten Internetanbieter in den USA geschlossen, Verizon. Der Vertrag soll die Ladezeiten für das Streamingportal verkürzen, allerdings beschwerte man sich beim Streamingdienst keinen Monat später über den neuen Vertrag. Er würde die Gegner der Netzneutralität unterstützen. „Das ist genau die Art von Deal, die Netflix nicht hätte unterschreiben sollen.“, meinte Reed Hasting, CEO des Dienstes, im Nachhinein.

Seit Neuestem erscheint bei einigen Netflixnutzern nun die Meldung, dass das Verizonnetzwerk überlastet sei. Aus diesem Grund seien die Ladezeiten länger und die Videoqualität müsse angepasst werden. Seitdem beschuldigen sich die beiden Anbieter gegenseitig, schuld an den langen Ladezeiten zu sein.

Netflix beschuldigt Verizon und umgekehrt

„Das ist ein PR-Trick. Wir untersuchen das. Die Behauptung ist irreführend und verwirrt die Nutzer.“, so Robert Elek von Verizon. Netflix antwortete „Wir testen einige Wege unsere Kunden wissen zu lassen, dass das Netflixerlebnis durch Überlastung des Providers gemildert wird.“ (Übersetzung aus dem Englischen).

Netflix ist der Meinung, dass Verizon ihnen nicht die optimale Bandbreite zur Verfügung stellt. Netflix ist mit den hochauflösenden Videos ein wahrer Horror für den Trafficverbrauch der Internetanbieter. Verizon hält dagegen, Netflix sei schuld, da die Verbindung von Netflix ins Verizonnetz nicht schnell genug sei. Das Verizonnetz würde halten, was es verspricht.

Die Politik diskutiert mit

Das Thema ist momentan besonders brisant, da die Politik in Amerika gerade über die Aufhebung der Netzneutralität diskutiert. Die Internetanbieter würden sich gerne sowohl beim Endkunden als auch bei den Streamingdiensten und Webseiten für die schnelle Anbindung bezahlen lassen. Wer nicht zahlen will, könne nur eine gedrosselte Internetseite anbieten. Diese Diskussion war vor kurzer Zeit ebenfalls in Deutschland in den Medien. Die Netzneutralität wurde sowohl im Bundestag als auch im Europäischen Parlament diskutiert. Am Ende sagte das Europäische Parlament Ja zur Netzneutralität.

Quelle: Recode, Süddeutsche
Beitragsbild: Brian Cantoni / Flickr