Meinung: Report Mainz über Schleichwerbung und Mediakraft
Meinung. Das Fernsehmagazin “Report Mainz” hat einen Beitrag über Y-Titty und Daaruum (Mediakraft) gesendet, indem die Youtuber für ihre “Schleichwerbung” kritisiert werden.
Es ist mal wieder ein Beitrag, der gegen das Youtube-MCN Mediakraft schießt. Es scheint so, als ob die Öffentlich-Rechtlichen nur eine Zielscheibe suchen, um gegen die konkurrierende Webvideoszene zu donnern. Desweiteren haben die Autoren ein weiteres Mal bewiesen, dass die gesamte Branche für sie “Neuland” ist. Dass Mediakraft dort als Agentur bezeichnet wird, verdeutlicht das “Know-How” der Report Mainz Redakteure.
Nachdem das Medienmagazin “ZAPP” (NDR) schon vor einem Jahr das Mediakraft-Netzwerk für ihre Schleichwerbung und den Umgang mit den Youtubern kritisiert hat, war der Report Mainz Beitrag sehr berechenbar. Als Experte diente nur hier nicht Markus Hündgen (EWVA), sondern Webvideo-Guru Betram Gugel, der jedoch nur allgemeine Aussagen im Beitrag tätigt.
In dem Fernsehbeitrag wird deutlich kritisiert, dass Y-Titty und Daaruum ihre Videos, in denen redaktionelle Werbung versteckt ist, nicht genug kennzeichnen. Wer diese Videos dann jedoch schaut, erkennt diese direkt. Als Beispiel wird u.a. ein Video über den Coke-Teilomaten gezeigt - doch wo ist das Problem? Schon im Titel ist der Werbepartner zu erkennen und es werden durchgängig Produkte der Marke gezeigt. Das weiß jeder 13-Jährige.
Natürlich haben die Jungs schon einige Grauzonen erreicht, jedoch sind sie nicht die einzigen in der Szene. Daher ist es wieder ziemlich bitter, dass das ARD-Magazin erneut auf Y-Titty aufbaut. Dies zeigt jedoch eher den Nachholbedarf der Redakteure, gerade in Szenen, die sie nicht kennen. Man schadet gezielt einem Youtube-Kanal, der eigene Büroräume, Technik und Mitarbeiter zu finanzieren hat.
Und bei den Öffentlich-Rechtlichen sind die Spielregeln auch nicht immer ganz fair. In NRW konkurriert die WDR-Radiogruppe gegen die NRW-Lokalradios. Da die NRW-Lokalradiogruppe privat ist und mit sinkenden Absätzen zu kämpfen hat, verdienen die Mitarbeiter oftmals weniger als bei den durch Rundfunkgebühren finanzierten Radiosendern. Paradox ist jedoch, dass der WDR an der Lokalradiogruppe beteiligt ist.
So ist die Medienbranche. Dort sind die Spielregeln manchmal härter und das nicht nur auf Webvideo bezogen. Die im Beitrag gezeigte Insiderin kann man daher nicht ernst nehmen. Schade.
Beitragsbild: © SWR/Alexander Kluge
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