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LeFloid kritisiert Bravo

Der beliebte Youtuber LeFloid wurde, ohne sein Wissen, in der Jugendzeitschrift “Bravo” abgedruckt.

Es ist kein Geheimnis, dass die Bravo in den letzten Wochen gemerkt hat, dass sich ihr jährlich sinkender Absatzmarkt durch das Berichten über Youtuber wieder erhöht, da viele Fans das Magazin kaufen. Immer öfter waren bekannte Internetstarts wie Dner oder BibisBeautyPalace auf dem Cover zu sehen, zuletzt gab es sogar ein großes Youtuber-Fotoshooting mit Dagi Bee, Liont, Kayef und vielen mehr.

Verwendung ohne Genehmigung

Nun gab es Streit um einige Bilder, die in der neuesten Ausgabe der Jugendzeitschrift zu sehen sind. Der Youtuber LeFloid beschwerte sich per Facebook, dass ihm bisher nicht bewusst war, dass Magazine, wie in diesem Fall die Bravo, seine Bilder einfach ohne Genehmigung verwenden dürfen. Er erklärt, dass er von der ganzen Aktion nichts wusste und erst durch seine Fans darauf aufmerksam wurde.

Weiterhin schrieb der Berliner, dass er sich wünsche, dass die Bravo wenigstens Stellung nehme und ihre Entscheidung, die Bilder ungefragt zu nutzen, begründe. LeFloid möchte nicht, dass seine Fans Geld für eine Zeitschrift ausgeben, nur um ein Poster zu haben, welches sie sich auch in guter Auflösung im Netz herunterladen können. Aus diesem Grund hat der Youtuber nun auch ein Profilbild in hochauflösender Qualität und maximaler Größe hochgeladen.

“Fair Use”-Gesetz

Unter seinem Posting ging der Berliner auch auf Kommentare seiner Fans ein. So widersprach er dem Vorschlag eines Fans die Bravo einfach zu verklagen und antwortete, dass er „grundsätzlich ein großer Fan des „Fair Use“-Gesetzes sei. Dieses Gesetz, welches eine anglo-amerikanische Rechtsdoktrine ist, betont, dass Inhalte genutzt werden dürfen, wenn sie, wie der Name des Gesetztes schon vermuten lässt, eine angemessene Verwendung finden und zur öffentlichen Bildung beitragen. Im Klartext bedeutet das: Falls es Bravoleser gibt, die noch nicht wirklich mit der Videoplattform Youtube und dessen Inhalten vertraut sind, kann die Verwendung von Bildern des Youtubestars dafür sorgen, dass seine Bekanntheit steigt und er weitere Fans findet.

Rechtliche und moralische Grundlage

Schaut man sich die rechtliche Lage zum Thema „Recht am eigenen Bild“ an, stellt man fest, dass hier seitens der Bravo aber nicht viel falsch gemacht wurde. So stammt das Bild von einer Bildagentur, welche das Bild dadurch, dass LeFloid mit mehr als zwei Millionen Abonnenten als eine Person des öffentlichen Lebens gilt, rechtlich gesehen ohne die direkte Einwilligung verwenden darf.

Dennoch ist es moralisch fragwürdig, dass das Bild von LeFloid dazu benutzt wurde, um die Verkaufszahlen der Bravo zu steigern und somit den Youtuber ohne sein Einverständnis zu einem kommerziellen Zweck zu instrumentalisieren. Nur weil die rechtliche Grundlage gegeben ist, ist schließlich das Abdrucken des Youtubestars noch lange nicht auch moralisch in Ordnung. Die Kritik und Unmut an der Bravo von LeFloid und seinen Fans ist somit vollkommen gerechtfertigt. Eine offizielle Stellungsnahme der Bravo blieb bisher aus.

Aufgrund von inhaltlichen Fehlern wurde der Artikel angepasst und geändert. Wir bitten diese Fehler zu entschuldigen. 

Beitragsbild: Lukas Menzel (Broadmark auf Flickr)




  • Jimmy Dean

    Nicht ganz. Ich gehe mal davon aus, dass die Bravo Le Floid für eine öffentliche Person hält, sprich für einen Promi. In gewisser Weise trifft das ja auch zu. Da gelten andere Regeln bezüglich des Rechts am eigenen Bild. Solange er nicht in irgendeiner Form herabwürdigend dargestellt wird, muss er mit der Veröffentlichung leben. Auch so eine Schattenseite des Prominentenstatus…

    • Martin

      Stimmt. Zumal ich auch davon ausgehe, dass die Bravo einfach ein Bild einer Nachrichtenagentur wie beispielsweise dpa oder AP verwendet hat, die generell auf öffentlichen Veranstaltungen draufhalten. Ergo, die Fotografen müssen nicht einmal nachfragen. In der Rechtssprechung wird LeFloid als „Person des öffentlichen Lebens“ durchgehen, da er mit seinem Gesicht ja generell schon im Rahmen verschiedener Werbeaktionen zu sehen war/ist.

  • harlekingz

    Wer A sagt, muss auch B sagen. Klingt jetzt einfach daher gesagt und vermutlich ist es nicht tiefgründig genug. Aber in meinen Augen ist LeFloid ebenso eine “Person des Öffentlichen” Lebens, wie Jimmy Dean schon gesagt hat.

    Da er mit mehr als einer Million Abonnenten und einem wöchentlich, regelmäßigen Output in Form von Information oder Unterhaltung sein Gesicht bewusst Publik macht, muss früher oder später damit rechnen, dass er - ob nun gewollt, oder nicht - öffentlich auch ausserhalb von YouTube Präsent ist. Das dass nicht unbedingt toll sein kann, steht ausser frage.

    Allerding hat YouTube bei der jüngeren Generation heutzutage einen recht hohen Stellenwert und ist quasi allgegenwärtig und omnipräsent.