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Kritik: Webvideopreis 2014

Mit Spannung wurde der diesjährige Webvideopreis erwartet. Wie die Preisverleihung nun war erfahrt ihr hier in unserer Kritik. 

Jung, frech und innovativ. Das ist die Webvideoszene, die sich Von Katzen- und unprofessionellen Amateurvideos zu eine der aufstrebensten Medienbranchen entwickelt hat. Wie bei jeder wichtigen Medienbranche darf hier natürlich auch keine Preisverleihung fehlen, welche deswegen in Form des Webvideopreises dieses Jahr bereits zum vierten Mal ausgetragen wurde.

Statt einer monotonen und langweiligen Preisverleihung wie man es nur zu gut aus dem Fernsehen kennt, versuchten die Veranstalter, die European Web Video Academy, den Webvideopreis getreu der Webvideoszene jung, frech und innovativ zu gestalten.

Die Moderatoren überzeugen

Dafür wurde nicht nur eine bunte Bühne gebaut, sondern mit Joko und Klaas auch zwei Moderatoren verpflichtet, die für diese Werte bestens bekannt sind. Trotz fehlender Webvideoerfahrung führten Joko und Klaas wie gewohnt souverän, locker und mit einer guten Portion Witz und Selbstironie durch die Show, so dass es immer wieder was zu lachen gab. Ob sie sich nun über “Herr Tutorial” lustig machten oder anstatt den immer gleichen und langweiligen Dankesreden kurze Interviews mit den Gewinnern führten, Langeweile kam nicht auf.

Trotz Abwechslung halt eine typische Preisverleihung

Dennoch war trotz der guten Moderation nicht alles perfekt. So gab es zwar zwischen den einzelnen Preisvergaben auflockernde Momente wie eine Showfight-Einlage oder eine Livedarbietung der Aktion “Youtuber gegen Nazis”, doch insgesamt konnte sich die Show nicht aus dem typischen Schema einer Preisverleihung befreien. Dies führte dazu, dass sich die kurzen Einspieler, in denen die Nominierten vorgestellt wurden, mit der anschließenden Preisvergabe immer wieder abwechselten, was sich bei 13 Kategorien natürlich hinzog und teilweise an typische Preisverleihungen im Fernsehen erinnerte. Hinzu sorgten das Verteilen von Würstchen zu Werbezwecken und die Intention der Showfighteinlage, welche Werbung für ein Computerspiel war, für einen faden Beigeschmack, auch wenn diese Aktion immer noch besser waren als Werbeunterbrechungen.

Neben diesen Aktionen stand im Mittelpunkt der Show natürlich die Vergabe der Preise. Bei dieser zeigte sich vor allem, dass Bekanntheit und eine große Community oftmals entscheidend für einen Gewinn wichtig waren. So konnte der Rapper und “Youtube-Newcomer” Kollegah gleich in drei Kategorien den Preis für sich entscheiden, was angesichts der Tatsache, dass Kollegah hauptsächlich Rapper und nicht Youtuber ist teilweise für Unverständnis sorgte. Zudem kam es hierbei zu einem kleinen “Skandal”, als sich “Kollegahs Sohn” aka der Rapper Shneezin auf der Bühne auszog und anschließend ein wenig randalierte.

Bis auf diesen kleinen Zwischenfall verlief der Rest der Show aber wie geplant. Es gab keine technischen Zwischenfälle und auch ansonsten war die Show technisch auf Fernsehniveau, welches in diesem Bereich bislang ja doch noch das Maß aller Dinge ist.

Fazit

Insgesamt war der Webvideopreis 2014 ein gelungenes Event, das dank der guten Moderatoren zu unterhalten wusste und einmal mehr zeigte, welchen Stellenwert Webvideo inzwischen hat. Auch wenn natürlich nicht alles perfekt war und Preisverleihungen nunmal aus dem Schema “Nominierte vorstellen und anschließend den Gewinner bekannt geben” bestehen,  geht der Preis auf jedenfall in die richtige Richtung und wird mit Sicherheit auch nächstes Jahr wieder mit Spannung erwartet.

Beitragsbild: EWVA (Youtube)