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#YouTubersindStars

Nach StarsTube erschien diese Woche mit TubeStars auch eine Sonderausgabe der Bravo nur über YouTuber. Diese löste bei einigen Fans und Twitter-Usern einen gewissen Unmut aus, da sie, so die Kritik, die YouTuber gezielt als Stars inszeniere. Vor allem auf Twitter entstand eine rege Diskussion unter dem Hashtag #YoutubersindkeineStars, wo sich auch einige YouTuber wie iBlali oder KWiNK zu äußerten. Unser Chefredakteur Lukas Menzel findet, dass die ganze Diskussion längst überholt ist.

Vor einigen Monaten habe ich bereits fünf Gründe genannt, warum YouTuber Stars sind. Schon damals viel es mir nicht schwer fünf Gründe zu sammeln. Es reichte lediglich die Augen auf zu machen und der Realität ins Auge zu sehen. Die schaut so aus, dass es für YouTuber ab einer bestimmten Reichweite schwer wird, nachmittags durch die Stadt zu laufen, es vorkommt, dass Fans vor den Hotels der YouTuber bei Reisen warten und sich auch die anderen Medien wie zum Beispiel die Printmedien zunehmend für die YouTuber interessieren. Das prägendste Beispiel dürften dieses Jahr die VideoDays gewesen sein, auf denen 15 000 Fans, größtenteils Kinder und Jugendliche, stundenlang für ein Autogramm ihrer Lieblings-YouTuber anstanden und anschließend bei der Bühnenshow die Songs von Y-Titty, den Lochis, ApeCrime und Co. mitsangen. So etwas kannte ich bislang nur bei Stars aus Musik, Film und Fernsehen.

Doch was ist eigentlich ein Star? Die allseits geliebte Enzyklopädie Wikipedia schreibt: “Stars können Idol, Vorbild oder Kultfigur (meist nach dem Tod) sein [...] Der Star wird als „soziales Konstrukt“ verstanden, das von seinen verehrenden Fans anerkannt wird. [...] Der überdurchschnittliche Erfolg ist eine Voraussetzung dafür, dass sich eine Person überhaupt zum Star entwickeln kann. Hinzu kommen muss ein gewisser Personenkult beim Publikum. [..] Drei Komponenten machen einen Star aus, nämlich Erfolg, Image und Kontinuität.”

Definition eines “Stars” trifft auf YouTuber zu

Auch wenn dies eine recht allgemeine Definition ist, gibt es dennoch viele Parallelen zu einigen YouTubern. Diese sind nämlich nicht nur sehr erfolgreich, gemessen an Abonnenten und Videoaufrufen, sondern sind für viele auch Vorbilder und Idole, die von ihren Fans, im Falle von YouTube vielen Zuschauern, verehrt und bewundert werden. Auch im Vergleich von YouTubern mit Stars aus Musik, Film und Fernsehen gibt es viele Gemeinsamkeiten.

Nicht alle YouTuber sind Stars

Sind nun alle YouTuber Stars? Mit Sicherheit nicht. Auch wenn die Bravo gerne jeden halbwegs erfolgreichen YouTuber zum Star stilisiert, ist ein YouTube-Star mehr als jemand, der nur eine Million Abonnenten hat. Ein YouTube-Star ist eine Persönlichkeit, die von seinen Fans verehrt wird, für die Fans auch mehrere Stunden warten, nur um ein Autogramm zu erhaschen, die medial besonders beachtet wird und vor allem, die kontinuierlich diesen Status aufrecht erhalten kann. Unter diesen Aspekten sind somit meiner Meinung nach nur eine Handvoll YouTuber auch wirklich YouTube-Stars.

Dennoch sind manche YouTuber inzwischen richtige Stars, das ist Fakt. Wer dies nicht einsieht oder es nicht wahrhaben möchte, ist entweder sehr naiv oder steckt gedanklich noch im Jahr 2010 fest, als Gronkh gerade mit YouTube anfing und Y-Titty erst ein Dreißigstel der heutigen Abonnenten hatte.

Damals waren YouTuber noch weit davon entfernt, Stars zu sein, doch so schnell, wie sich in den vergangenen Jahren YouTube als Videoplattform entwickelt hat, so schnell sind auch aus einfachen Videomachern “Personen des öffentlichen Lebens” mit Star-Status geworden. Dies ist die logische Konsequenz und auch nicht verwerflich, denn Star sein heißt nur, dass eine Person in dem was sie macht überdurchschnittlich erfolgreich ist und dafür von einer Masse an Fans gefeiert und verehrt wird.

Sämtliche in dieser Kolumne vertretenen Meinungen spiegeln nur die Meinung des Autors wieder und entsprechen nicht unbedingt den Meinungen oder Ansichten der restlichen Broadmark-Redaktion.