Kolumne: Der Owlman - Ein Prank zu viel?
Pranks, ein durchaus umstrittenes Thema. Manche lieben sie, andere verachten sie. Die Frage, die sich allen stellt, wann ist die Grenze des Humors überschritten. Ab wann wird ein Prank inakzeptabel.
Ein Owlman erschreckt ahnungslose Fotografen in der Ruine eines alten Kinderkrankenhauses. Ein lustiger Prank, oder Psychoterror?
Ein altes ehemaliges Kinderkrankenhaus, verfallen und gruselig. Der perfekte Ort für Fotografen. In dem Video über den Owlman lauerten die Produzenten ahnungslosen Erkundungsfreudigen in einem ehemaligen Kinderkrankenhaus auf. Das Haus wurde mit versteckten Kamera ausgestattet, dann hat sich einer der Produzenten als Owlman verkleidet. Ein Wesen mit großen Klauen und einem überdimensionalen Eulenkopf. Die Reaktionen gaben einiges her, von Schreikrämpfen und Flucht, bis hin zu Nervenzusammenbrüchen. Bisher hat das Video über 1,7 Millionen Klicks (Stand: 07.06.2014). Dennoch stellt sich die eine Frage, wieso?
Wieso entstand dieses Video?
Ist das Video eine virale Werbekampagne? Steckt hinter dem Owlman ein sadistischer Mensch? Eine Werbekampagne ist es in der Tat, das Video wurde von dem Filmeproduzenten Lawrie Brewster gedreht. Er will mit diesem Video mehr Zuschauer in seinen Indie-Film “Lord of Tears” locken. Doch ist hier die Grenze des Humors nicht überschritten?
Trauma Owlman?
Der Humor bei Pranks endet für mich damit, wenn andere Menschen verletzt werden, egal ob psychisch oder physisch. Offensichtlich ist das im Video von Brewster jedoch geschehen. Ein Mann kauert sich in der Ecke zusammen, als er den Owlman sieht und vergräbt das Gesicht in den Händen. Zwei andere Fotografen flüchten schreiend aus dem Haus. Das Problem, der Prank wurde offensichtlich nicht aufgelöst. Die Menschen könnten einen Schock oder gar ein Trauma durch diesen “Prank” erlitten haben. Wird das alles durch den Werbezweck gerechtfertigt? Meiner Meinung nach, nein absolut nicht.
Brewster veröffentlichte vor vier Monaten ein Video, in dem er Leute über Chat Roulette oder Omegle mithilfe seines Kostüms erschreckt. Dieses Video sehe ich weniger kritisch, nicht zuletzt, da der Prank nur über das Internet durchgeführt wurde. Hierbei bleibt eine Distanz zwischen den Opfern und dem Owlman. Dennoch war dieser Video an der Grenze zudem, was, für mich, einen guten Prank ausmacht. Das Video im ehemaligen Kinderkrankenhaus, hat diese Grenze, für mich, überschritten.
Quelle: Wochenwebschau
Beitragsbild: Lord Of Tears Movie
-
Jimmy Dean