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Kolumne: Amerikanische Youtuber als Vorbild und wenig neuer Stoff

Amerikanische Youtuber gelten als Vorreiter und Trendsetter. Was populär wird, entscheiden die Englischsprachigen, denn die haben mehr Mut zu neuem.

Der Amerikaner als Vorreiter

Die Amerikaner sind seit Urzeiten die Taktgeber der Popkultur. Mode, moderne Musik, Spiele und Hollywoodfilme aus den USA bestimmen immer noch, was in den nächsten Jahren als “In” gilt. Das lässt sich auch auf Youtube übertragen. Das erste Beispiel hinkt, da der Produzent weder Brite noch Amerikaner ist. Jedoch produzierte PewDiePie als einer der Ersten das “Bearbeitete Let’s Play”-Konzept.

Eingefügte Textpassagen, Zooms und schnelle Cuts galten als Signatur seinerseits. Schnell fand dieses Schema seinen Weg nach Deutschland, heute produzieren Youtuber wie Taddl, Dner, Ungespielt und GermanLetsPlay ihre Videos im ähnlichen Stil.

Englische Youtuber haben einen riesigen Vorteil. Ihre Reichweite ist um hundertfach größer als die der deutschen. So erreicht PewDiePie erst ab ca. 27 Millionen Abonnenten seinen Peakwert, nahezu jeder hat ihn abonniert. Bei deutschen liegt dieser Wert sehr viel tiefer, die Sprache wird nunmal nicht rund um den Globus gesprochen. Diese Reichweite fördert Experimente, was beim Zuschauer besser ankommt können Amerikaner leichter testen.

Neues Wagen

Auch neigen Youtuber aus den Vereinigten Staaten eher dazu, etwas Neues zu probieren, verrückter und frischer Stoff weht aus dem Westen bis hier hinüber. Die Songparodien im heutigen Stil oder Streetcomedy haben ihren Ursprung in den Staaten. Und genau da ist der Knackpunkt für die Szene in Deutschland.

Anstatt zu schauen, was beim anderen gut ankommt, sich gegenseitig zu kopieren und immer mehr zu einem Ballen zu verschmelzen, sollte mehr Neues erfunden werden. Wo bleibt der Mut für unentdecktes? Warum nur auf alte Formate vertrauen und nicht einmal ein Wagnis eingehen? Und wenn man dabei einmal auf die Nase fällt, dann weiß man eben, was nicht gut klappt - die Zuschauer bringen einen dafür auch nicht um.

Beitragsbild: Youtube (PewDiePie)