Gibt es gekaufte Werbung auf YouTube?
Unzählige YouTuber wie Daaruum, CatyCake oder Herr Tutorial aka Sami Slimani präsentieren Kosmetik-Produkte in eigenen Videos. Doch welche Tipps entsprechen der Wirklichkeit und bei wem ist die Meinung gekauft? Mit diesem brisanten Thema beschäftigte sich der Bayrische Rundfunk (BR) in einer spannenden und erstaunlichen Doku.
Bereits oft wurde das Thema „Produkt Placement“ in deutschen Medien angesprochen. Mit gekauften Inhalten soll laut ARD auch Deutschlands größter Comedy-Kanal Y-Titty Geld verdient haben. Doch was stimmt an den Vorwürfen und wo wurden Videomacher tatsächlich bezahlt? Ganz so einfach lässt sich dies nicht herausfinden, Gründe dafür gibt es genug. Kaum ein Videomacher ist bereit, offen über Geld und Einnahmen zu sprechen. Meist ist es auch aufgrund der Netzwerkverträge verboten und es würde sie den „Job“ kosten.
Unerwartete Antworten
In einem ”Undercover-Test” wurde die Glaubwürdigkeit mehrerer V-Logger (Personen welche über ein bestimmtes Thema sprechen oder ein Produkt vorstellen) im Beauty- und Technikbereich getestet. Unter der Haube einer angeblichen Marketing-Agentur, beschrieben diese ein Produkt, welches positiv und möglichst authentisch beworben werden sollte. Das Ergebnis der 10 Antworten war einerseits erstaunlich, andererseits doch sehr beängstigend. Vier von 10 V-Loggern, die geantwortet haben, zeigten Interesse und wollten mit der erfundenen Marketingagentur näher in Kontakt treten, zwei davon offerierten sogar direkt ein Angebot. Erstaunlich ist, dass man bei einer Agentur sogar Do’s und Dont’s fürs Video vorschreiben konnte. Mit diesen „Do’s und Dont’s“ konnte die Redaktion schließlich einige Aussagen der V-Logger selber bestimmen. Zu beachten gilt, dass sämtliche Technik Gurus das Angebot sofort ablehnten.
Wenn man es doch macht
Fulya Kale vom YouTube-Channel „daydesignn“ mit 33 000 Abonnenten und rund 1,7 Millionen Klicks (Stand: 12.05.14) gibt offen und ehrlich zu, einige Produkte bereits gegen Geld vorgestellt zu haben. Mehrere hundert Euro könne durch eine solche Produktvorstellung für die YouTuberin abspringen. Ihre Meinung selbst sei aber nur teilweise käuflich und das ganze kommt eher selten vor. Auch sie möchte das Produkt vorerst ansehen und erst dann entscheiden, ob sie die versteckte Produktplatzierung wirklich unterstützt und verbreitet.
Nun ist klar, die Meinung von einigen YouTuber ist käuflich. Jeder V-Logger hat die eigene Gewalt darüber, ob man seine Zuschauer belügen und dabei noch Geld verdienen möchte. Schlussendlich liegt es auch in der Hand der Zuschauer, versteckte Werbung zu bemerken und wegzudenken. Wie man Produktplatzierungen im Internet kennzeichnen muss, ist nicht bekannt, einige Kanäle handhaben dies nun ähnlich wie das Fernsehen.
Quelle: BR
Beitragsbild: BR