Geheimnis um die 77.000 YouTube Videos von Webdriver Torso gelöst?
Der Channel “Webdriver Torso” hat über 77 Tausend Videos hochgeladen, in denen zufällige Rechtecke sowie Töne zu sehen und hören sind.
Seit sieben Monaten lädt der anonyme Channel “Webdriver Torso” Videos auf Youtube hoch. Die inzwischen 77 Tausend Videos sind immer zehn bis elf Sekunden lang und zeigen neun verschiedene Bilder. Jedes Einzelne wird dabei von einem computergenerierten Ton begleitet. Es sind fast immer zwei Rechtecke zu sehen, jeweils in den Farben rot und blau. Dabei scheint die Anordnung und die Größe sowie der passende Ton rein zufällig zu sein. Auch die Titel sind nur merkwürdige Kombinationen aus Buchstaben. Der einzige Hinweis: In der linken, unteren Ecke der Bilder steht der Schriftzug “auqa. flv - Slide” und dann die Nummern 0001 bis 0009.
Wochenlang rätselten die Zuschauer um den Sinn der Videos. Das erfolgreichste Video hat über 192 Tausend Aufrufe - Für zehn Sekunden bunte Quadrate und stechende Töne. Die Theorien zu den Videos sind dabei weit gestreut. Von uns kontaktierenden Aliens, über Morsecodes und virales Marketing, bis hin zu Spionagecodes aus dem Kalten Krieg.
Auch außenstehende beschäftigten sich mit dem Mysterium. Die Website “The Daily Dot” versuchte Webdriver Torso zu kontaktieren. Geantwortet wurde der Seite, wie so vielen anderen, nicht. Sie vermuteten aber dass die Firma ThoughtWorks etwas mit dem Channel zutun haben könnte. Diese veröffentlichte früher die Software “Selenium” die Webanwendungen testet und automatisch abspielt - Doch ThoughtWorks dementierte jegliche Verbindung.
Uploader eventuell aus Frankreich
Der britische Sender BBC brachte Verbindungen zu Frankreich ins Spiel. Das allererste Video sei nur in Frankreich verfügbar, ein weitaus größeres Indiz sei eine kurze Aufnahme des Eiffelturmes. Unter dem Video ein Kommentar des Uploaders. “Matei is highly inteligent”. Zuschauer suchten nach einem Matei, ein weitverbreiteter romanischer Name, der in Frankreich wohnt und in das Technische Umfeld passt. Sie fanden zwei Personen die auf diese Beschreibung passen. Zum einen Basarab Matei der an einer Bilderkennung in einer in Universität Paris arbeitet. Die zweite Person wäre Matei Mancas. Dieser arbeitet am “Attention Modelling” in der Universität von Mons in Belgien. “The Guardian” fragte beide ob sie mehr Licht ins Dunkeln bringen könnten, keiner hat bis jetzt geantwortet.
Firma, die Videoerkennung testet
Zumindest die Bilderkennung würde in die Aussage von einem gewissen Isaul Vargas passen. Dieser, ein New Yorker Software Tester, fand ein Video dieser Kategorie auf dem Blog “BoingBoing” und erkannte die Bilder aus einer Konferenz, die vor über einem Jahr stattgefunden haben soll. Eine Europäische Streamingfirma die an Set-Top Boxen arbeitete hätten diese Videos gezeigt. Die Firma hätte in der Lage sein müssen, schnell und verlässlich digitale Videos hochzuladen sowie durch ihre Software zu erkennen, was sie durch kleine, zufällig generierte und auf ihrem Youtube Channel hochgeladene Videos testete.
Es klingt logisch, wie könnte man Bilderkennung besser testen als durch tausende zufällige generierte Videos? “Die Menge an Videos und die Tatsache, dass sie YouTube benutzen, sagt mir, dass das eine große Firma ist, die ihre Videoentschlüsselungs-Software testen und messen, wie YouTube die Videos verarbeitet,” sagt Vargas. Inzwischen hat Vargas das Unternehmen, das die Präsentation gab, zurückverfolgt und herausbekommen. dass es die britische Firma YouView war. Diese liefert zwar ähnliche Videos, jedoch nicht identische. Ein weiterer Weg scheint ins nichts geführt zu haben.