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Gegendarstellung: Das Videoamt

Am gestrigen Mittwoch, den 07.05.2014, erschien auf unserer Seite ein provokanter Artikel über zwei Videos des Kanals Videoamt. Sowohl als Richtigstellung als auch als Analyse unseres Artikels soll dieser Beitrag für Klarheit sorgen.

Am 07. Mai 2014 veröffentlichte das Videoamt ein Video mit dem Titel “Wie viel Geld verdienen Youtube Stars”. Thematischer Inhalt war vor allem ein neues Tool der Analyse Seite Socialblade.com. Dort kann man die ungefähren Einnahmen eines Kanals anhand des zu erwartenden CPM-Preis und der täglichen Views errechnen. Im Unterschied zu den normalen Prognosen auf der Socialblade Kanalübersicht, und das erwähnt auch Jo Cognito vom Videoamt, erreicht man so genauere Werte.

Durch die besseren Einstellungsmöglichkeiten kann man z.B. auch Entwicklungen beobachten. Das Videoamt z.B. steckt sich im Video zur Erklärung das Ziel von 10.000 Views. Indem man nun den Regler bewegt, kann man sich eine Tabelle mit den zu erwartenden Einnahmen während des Wachstums erstellen.

Sehr wichtig für die Berechnung ist der sog. CPM. Dieser ist abhängig von der Art des Contents und wie attraktiv dieser für potenzielle Werbepartner ist. Laut Jo Cognito, der sich auf seine große Erfahrung beruft, ist ein Wert zwischen 1$ und 2$ für die breite Masse an deutschen Kanälen realistisch. Durch die Modifikation des CPM-Reglers erreicht man sehr realistische Werte der eigenen Einnahmen.

Stellvertretend für Youtube Stars wählt das Videoamt einen CPM von 3$. Dieser Wert ist laut ihm noch sehr “nett”, da für große Youtuber durchaus die Möglichkeit besteht, wesentlich höhere Werte zu erreichen. Über ein weiteres Eingabefeld hat man die Möglichkeit, Viewzahlen bereits existierender Kanäle zu importieren. Dadurch erhält man die zu erwartenden Einnahmen anderer Kanäle, sofern sie im Bereich des gewählten CPM liegen.

Laut dem Videoamt muss dabei aber auch beachtet werden, dass die Stars oft auch auf andere Einnahmequellen zurückgreifen. Stellvertretend dafür kann z.B. das Product Placement genannt werden.

Gronkh’s Reaktion

In dem Video rechnet das Videoamt auch die zu erwartenden Einnahmen des bekannten Let’s Player Gronkh durch. Dieser antwortete unter dem Video mit einem Kommentar, indem er zwar sowohl das Video, als auch das Tool als interessant bezeichnet, aber auch auf die Gegebenheiten in der Webvideobranche hinweist.

Laut Gronkh muss man sich stets im Hinterkopf behalten, dass es sich trotz der genaueren Werte um Erwartungswerte handelt, welche natürlich nicht zu 100% die reale Situation widerspiegeln können. So sei der CPM-Wert sehr stark von der Kategorie abhängig. So sollen vor allem Lifestyle- und Beautyvideos werbetechnisch der Renner sein. Des Weiteren hätte er nach drei vermarkteten Youtube Jahren noch nicht ansatzweise die Summe auf dem Konto, die es laut Socialblade jährlich sein müsste. Und das, obwohl Gronkh bereits externe Werbung ausprobiert hat.

Des Weiteren kritisiert er, dass sich die Medien immer über das Thema “Geld” das Maul zerreißen. Das hätte laut ihm immer ein bisschen was von “Bild-Niveau”. Auch der Galileo Beitrag, der erst kürzlich im TV ausgestrahlt wurde, sei von seiner Seite aus anders geplant gewesen. Trotz des Hinweises, dass bitte nicht das Geld Thema genutzt werden soll, behandelte der Beitrag quasi durchgehend dieses Thema.

Die Antwort

In einem offenen Video an Gronkh ging das Video anschließend näher auf die angesprochenen Punkte ein. “Ich bewundere seinen Charakter” und “Ich respektiere ihre Bemühungen, permanent online zu sein”. Mit diesen Worten machte das Videoamt die eigene Stellung zu Gronkh und anderen großen Let’s Playern klar. Auch im restlichen Verlauf des Videos ging er offen auf die kritisierten Punkte ein und versuchte seine Position verständlich darzustellen.

So betont er auch, dass die dargestellten Summen natürlich alle brutto sind, was bei der Menge an Geld, die am Ende übrig bleibt, natürlich einen großen Unterschied macht.

Darüber, dass Gronkh nicht die angegebene Summe verdient, zeigt sich das Videoamt erstaunt. Aus eigener Erfahrung kann er berichten, dass es durchaus merkwürdige Verträge gibt, die zischen Netzwerken und Partnern abgeschlossen werden. Er hofft, dass dies bei Gronkh nicht der Fall ist, schon gar nicht, dass dieser eventuell über den Tisch gezogen worden ist. Das Videoamt würde die Hand dafür ins Feuer legen, dass als CPM wesentlich mehr drin ist.

Die Richtigstellung

Noch am selben Abend wurde seitens Broadmark eine Reaktion in Form eines Artikels verfasst. Um es vorwegzunehmen, dieser Artikel war und ist nicht das, was ein Onlinemagazin veröffentlichen sollte. Schon gar nicht eins wie wir, das für die Branche da sein möchte. Natürlich ist Sarazar als Sidekick keine untergeordnete Rolle, und das hat das Videoamt auch nicht behauptet. Es ist lediglich so zu sehen wie z.B. bei Mario und Luigi: Zusammen funktionieren beide am besten. Und bei Gronkh und Sarazar ist das ja genauso. Sobald beide zusammen agieren, werden sie durch eine noch breitere Masse gefeiert, so ist es ja auch bei LPT-Live.

Das Videoamt respektiert die Arbeit von Gronkh und bewundert ihn sogar. Keineswegs greift er ihn persönlich an oder macht ihm Vorwürfe. Eher entsteht durch Gronkhs Kommentare ein interessanter Dialog über das Thema, durch das offene Video an Gronkh wird das noch einmal betont.

Dass sich das Videoamt “nur” auf die lange Erfahrung berufen kann und keine genauen Quellen nennt, liegt ganz einfach an der Situation. Oft dürfen solche Quellen gar nicht genannt werden, in vielen Unternehmen gibt es ja die sogenannte NDA, was als Verschwiegenheitsklausel übersetzt werden kann.

Broadmark distanziert sich von dem Artikel und entschuldigt sich beim Videoamt für das gestrige Vorgehen, welches auch Konsequenzen haben wird.

Die Konsequenz

Als Konsequenz wird der aktuelle Chefredakteur Julian Banse seinen Titel abgeben. Sein Statement: “Ich habe mit diesem Beitrag der Marke Broadmark und der ganzen Redaktion einen Schaden hinzugefügt, der mich nicht mehr in diesem Titel tragbar macht. Unsere Redakteure verbringen viel Zeit mit dem Projekt und geben sich viel Mühe, sachliche und informative Texte zu publizieren. Daher wird die Chefredaktion nun Nils van Lück übernehmen.

Nils van Lück hat als Chef vom Dienst den Großteil der Aufgaben schon kennengelernt und kann daher die Aufgabe direkt übernehmen. Banse wird sich weiter um die Wirtschaftlichkeit von Broadmark kümmern. Er erklärt: “Ich werde in dieser Rolle dem Team Druck wegnehmen. Dadurch habe ich dann auch die Chance, meine Fehler wieder gut zu machen”.

Das Team hat die Entscheidung ohne Gegenreaktion wahrgenommen.

Statement

Banse: “Es tut mir sehr leid, lieber Jo. Mir ist es wichtig, dass die Marke Broadmark und Videoamt wieder auf eine gemeinsame Wellenlänge zurückkehren. Auch wir von Broadmark stehen für diesen Beitrag gerade - besonders ich -, weshalb wir uns auch über jedes Feedback freuen. Egal ob positiv oder negativ. Wir möchten unsere Leser unabhängig über das Geschehen in der Branche informieren, weshalb ich diesen Artikel sehr bereue. Ich habe aus der Sache gelernt.”