Erdogan veranlasst Löschung von YouTube-Videos

Nach dem Freitagmorgen Twitter von der türkischen Regierung als rechtswidrig erklärt wurde und auf offiziellem Weg nicht mehr erreichbar ist, wir berichteten, geht Erdogan wie erwartet nun auf Google los.

Türkische Regierungsbehörden forderten Google auf, gewisse Clips von der Videoplattform YouTube zu entfernen. Genauer wird es wohl Erdogan, unter Kritik da Verdacht auf Korruption besteht, auf die Mitschnitte der Telefonate abgesehen haben, die er unter anderem mit seinem Sohn geführt hat. Das Wall Street Journal berichtete jetzt, dass Google keine Videos von YouTube entfernen wird. Sie widersetzen sich somit direkt gegen die türkische Regierung. Laut Google wären die Löschanträge rechtlich völlig unwirksam.

Twitter

Da auf Twitter in Tweets Links zu genau diesen Mitschnitten verbreitetet wurden und der Kurznarichtendienst deshalb seit Freitag ohne Umwege über Proxy-Server unerreichbar ist, droht YouTube jetzt ebenfalls die Sperrung. Dass eine einfache Sperrung von großen sozialen Netzwerken nicht einfach so funktioniert, belegen Zahlen der Medien-Rating-Agentur „Somera“. Laut deren Forschung ist die Zahl der Tweets seit Freitag um 33 Prozent gestiegen.

Wie das Parlament um Erdogan weiter reagieren wird ist abzuwarten.

Beitragsbild:  codenamecueball / Flickr
Quellen: Youtube-Sperrung, Twitter-Nutzung