“Die Videos sind wie ein Outfit für die Songs” - MaximNoise im Interview

Passend zum Release seines neuen Albums “Mucke auf Rezept” (wir berichteten) haben wir MaximNoise zu diesem interviewt und mit ihm auch über seine Unabhängigkeit und den Stellenwert von YouTube in seinem Leben gesprochen. 

Broadmark: Dein neues Album „Mucke auf Rezept“ ist bereits dein 6. Studio-Album. Was macht dieses für dich so besonders?

MaximNoise: Es ist in einer sehr schweren persönlichen Zeit entstanden und ich habe dadurch nach langer Zeit mal wieder ein paar sehr persönliche Gedanken festgehalten. Ich denke, das macht es besonders.

Broadmark: Wie auch auf deinem vorherigen Album hast du wieder Rap mit Gesang verbunden, um deine oft tiefgründigen und aussagestarken Texte rüberzubringen. Wie wichtig ist es für dich, mit deiner Musik etwas zu bewegen und die Leute zum Nachdenken anzuregen?

MaximNoise: Primär ist es Seelendusche für mich selbst, wenn es in jemand anderem etwas Positives bewirkt, umso schöner. Ich denke insgeheim sind wir alle auf der Suche nach Seelenverwandten. Meine Hörer sind das für mich.

Broadmark: Du stichst nicht nur wegen deiner Musik hervor, sondern auch wegen der aufwendigen Musikvideos. Warum ist es dir wichtig, deine Musik auch filmisch zu untermalen?

MaximNoise: Es macht mir einfach Spaß kleine Filme zu den Liedern zu drehen.  Neben den Höreindrücken runden die Seheindrücke das Gesamterlebnis wunderbar ab. Die Videos sind wie ein Outfit für die Songs, wodurch sie sich in der Öffentlichkeit sehen lassen können.

Broadmark: Dazu bist du auch live öfters zu sehen. Etwa erst kürzlich bei den VideoDays in Berlin. Ist live Musik machen nochmal was ganz Besonderes für dich? Und wie ist es für dich, im Vergleich zu YouTube-Kommentaren oder Rezensionen, zu sehen, wie das Publikum direkt auf das, was du auf der Bühne machst und auf deine Musik, reagiert?

MaximNoise: Beides hat seinen Reiz. Es beflügelt sich gegenseitig. Durch die Menschen, die ich auf YouTube erreiche, habe ich eine Hörerschaft, die zu meinen Konzerten kommt. Durch die Liebe, die ich bei Konzerten bekomme, habe ich neue Energie um Lieder zu schreiben und Videos zu drehen.

Broadmark: Anders als viele andere Musiker machst du noch alles selbst und bist komplett unabhängig von Plattenlabels und Managements. Ist es für dich dadurch schwerer, das zu machen, was du möchtest? Oder genießt du diese Unabhängigkeit?

MaximNoise: Ich genieße meine Unabhängigkeit sehr. Dadurch, dass ich ein sehr feinfühliger Mensch bin und oft meine genauen Vorstellungen habe, wie ich etwas umsetzen will, halte ich meinen Kreis lieber klein. Aber ich öffne mich auch immer mal wieder nach außen, um sinnvolle Kooperationen einzugehen.

Broadmark: Generell würde ich sagen, dass du Musiker bist. Dennoch bist du auch sehr auf YouTube aktiv und hast dir dort ja eine richtige Community aufgebaut. Siehst du dich eigentlich mehr als Musiker oder als YouTuber?

MaximNoise: Ich sehe mich als Mensch, der Musikvideos auf YouTube macht

Broadmark: Welche Rolle spielt YouTube allgemein in deinem Leben?

MaximNoise: Ohne YouTube wär ich nicht da wo ich heute bin. Die Aussenseiter Dima & Sascha haben mir damals eine Reichweite ermöglicht, von der ich noch heute profitiere. Ich habe meine Freundin über YouTube kennen- und lieben gelernt und ich liebe diese Plattform einfach, weil ich mich dort kreativ der Welt mitteilen kann. Aber auch als Konsument bin ich viel auf YouTube unterwegs und lasse mich berieseln.

Broadmark: Zu guter Letzt: Was motiviert dich immer wieder neue Songs zu schreiben, aufwendige Musikvideos zu drehen und so regelmäßig neue Videos und Songs zu bringen?

Das ist ganz unterschiedlich. Mal ist es Trauer, mal ist es Freude. Mal ist es das Lob der Leute, mal ist es der Hass. Ich versuche immer alles in Musik umzuwandeln. Sich der Welt mitteilen zu können und auf so viele offene Ohren zu stoßen, ist eine absolute Ehre.

Broadmark: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit deiner neuen Platte!

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Beitragsbild von MaximNoise