DelayLP im Interview
Wir haben den Let’s Player DelayLP interviewt und mit ihm über seinen Kanal und Wege zum Erfolg gesprochen.
Broadmark: Es gibt inzwischen hunderte, wenn nicht sogar tausende Let’s Player. Warum sollte man dich und nicht jemand anderen schauen?
DelayLP: Ich überlege mir immer selbst, was ich persönlich gerne auf Youtube sehen möchte und versuche daran meine Videos anzupassen. So gestalte ich meine Videos und denke mir, dass es mit Sicherheit auch andere Menschen gibt, die ähnliche Interessen haben, die den gleichen Humor teilen oder die gleiche Art von Videobearbeitung mögen. Ich vertraue dann darauf, dass es genügend Leute gibt, denen das auch zusagt.
Broadmark: Mittlerweile hast du eine recht stattliche Zahl von mehr als 75 000 Abonnenten erreicht. Was glaubst du sind die Gründe dafür, dass du insbesondere in den letzten Monaten stark gewachsen bist?
DelayLP: Das ist relativ einfach zu beantworten. In erster Linie sind für das Wachsen von meinem Kanal die Gemeinschaftsprojekte verantwortlich. So sind in letzter Zeit fast alle meine Videos Kooperationen mit anderen Let’s Playern, die fast alle eine größere Reichweite haben als ich.
Ich denke, dass so eine Cross-Promotion mittlerweile fast die einzige Möglichkeit ist, um wirklich ein konstantes Wachstum zu erreichen oder um mindestens ein Wachstum anzustoßen und auf sich aufmerksam zu machen. Das heißt, wenn man sich mal die Kanäle anschaut, die im letzten Jahr wirklich stark gewachsen sind, sieht man, dass fast alle Kanäle Gruppenprojekte gemacht haben. Ich denke das ist der sicherste Weg über solche Cross-Promotions zu wachsen.
Broadmark: Glaubst du, dass man heute als Let’s Player auch ohne Gemeinschaftsprojekte erfolgreich werden kann? Oder ist das inzwischen unmöglich geworden?
DelayLP: Unmöglich nicht unbedingt. Man braucht vielleicht Glück, dass man irgendwas findet, was es so noch nicht gab, dass dann einschlägt. Vor drei Jahren war das Minecraft, was viele Kanäle von null auf hundert hochgezogen hat und es kann auch immer noch sein, dass man sowas findet. Es ist aber sehr schwer und man kann sowas natürlich nicht einplanen. Da braucht man dann auf jeden Fall Glück.
Generell würde ich deswegen definitiv sagen, dass es jetzt schwerer ist, als vor drei Jahren eigenständig groß zu werden und aus der Masse hervorzustechen. Die Let’s Play Szene ist inzwischen einfach übersättigt.
Broadmark: Wie bist du denn zu diesen Gemeinschaftsprojekten gekommen und wie hast die anderen Let’s Player kennengelernt?
DelayLP: Mein erster Kontakt zu anderen Let’s Playern war über GermanLet’sPlay, den habe ich vor drei Jahren kennengelernt. Damals habe ich noch andere Videos gemacht und gar keine Let’s Plays. Darüber hat er dann meinen Kanal gefunden und wir sind dann so in Kontakt gekommen.
Wenn man dann einmal einen Kontakt hat, lernt man zwangsläufig mit der Zeit andere Kanäle kennen und wird immer besser vernetzt. Wenn man sich dann gut mit den anderen Leuten versteht, ist es halt das Beste etwas zusammen zu machen. Das hilft dem Kanal und mir persönlich auch bei den Videos. Ich möchte auch viel mit anderen zusammen machen, weil ich der Meinung bin, dass dadurch auch die Videos unterhaltsamer werden. Über GermanLet’sPlay ging dann der erste Kontakt und der Rest hat sich dann halt so entwickelt.
Broadmark: Mittlerweile gehörst du mit mehr als 75 000 Abonnenten nicht mehr zu den kleinen Let’s Player, wurdest auf der Gamescom und den VideoDays oft erkannt und hast auf Twitter mehr als 40 000 Follower. Wie ist das für dich so eine Reichweite zu haben und welche Auswirkungen auch im Privatleben hat das für dich?
DelayLP: Wirklich bedeutende Auswirkungen auf mein Privatleben hat das jetzt nicht. Als ich noch zur Schule gegangen bin, ist es schon in den letzten Monaten vorgekommen, dass man ab und zu mal auf seinen Kanal von Schülern, die man nicht kannte, angesprochen wurde. Aber ansonsten wird mein Privatleben Gott sei Dank nicht beeinflusst.
Auf den VideoDays und der Gamescom ist es dann halt schon sehr krass, weil da die gesamte Zielgruppe versammelt ist. Da merkt man dann erst, welche Bedeutung diese Zahlen haben. Es ist aber auch noch in einem Rahmen, dass es total Spaß macht sich mit den Zuschauern zu unterhalten und zu treffen. Ich denke bei Kanälen, die noch eine viel größere Reichweite haben ist es mittlerweile schon schwierig und auch ein Sicherheitsrisiko. Aber bei mir ist das alles noch im Rahmen.
Broadmark: Mit deinem Kanal DelayLP hast du vor zwei Jahren mit Let’s Plays angefangen, zu einem Zeitpunkt, wo Let’s Plays gerade ihren Durchbruch hatten. Warum hast du damals mit Let’s Plays begonnen und hättest du gedacht, dass du zwei Jahre später nun 75 000 Abonnenten hast?
DelayLP: Ich hatte vor meinen jetzigen Let’s Play Kanal noch einen anderen Let’s Play Kanal, wo ich am 09.02.2011 mein erstes Video hochgeladen habe. Davor hatte ich aber auch noch einen anderen Kanal, wo ich Comedy gemacht habe. Über den habe ich dann auch GermanLet’sPlay kennengelernt und bin so dann in Kontakt mit der Let’s Play Szene gekommen.
Im Prinzip habe ich einfach Lust drauf gehabt und dann angefangen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass das irgendwann mal auf solch eine Art und Weise erfolgreich wird. Es war da auch noch nicht abzusehen, dass man Let’s Play Videos monetarisieren kann. Das heißt ich wollte es damals einfach mal für mich ausprobieren.
Broadmark: Planst du irgendwelche Projekte konkret für die Zukunft und was sind deine Ziele, die du in der nächsten Zeit auf Youtube erreichen möchtest?
DelayLP: Konkrete Pläne, die weit in die Zukunft reichen, habe ich nicht. Ich versuche halt immer meine Videos so anzupassen, dass ich damit zufrieden bin. Das ist der wichtigste Maßstab für mich und ich bin mir auch sehr sicher, dass sich mein Kanal und die Art, wie ich meine Videos gestalte, in der Zukunft noch verändern wird. Das ist auch gut so. Vom Rest lasse ich mich einfach überraschen.
Broadmark: Zum Abschluss noch eine Frage: Wie haben dir die Gamescom und die VideoDays gefallen?
DelayLP: Bei der Gamescom war ich dieses Jahr, wie auch in den Jahren davor, hauptsächlich um Leute zu treffen. Sowohl Leute, die ich durch Youtube kenne als auch Zuschauer. Von dem Spiele-Lineup war ich auch nicht so sonderlich überzeugt. Bei den VideoDays war es eigentlich das Gleiche. Ich habe sehr viele Zuschauer getroffen und mir die Show angesehen. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis.
Broadmark: Vielen Dank für das Interview.
Beitragsbild: DelayLP
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Lukas Menzel
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